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DPSG Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg Diözesanverband Paderborn

Nach dem Baucamp beginnt die Zeltlagersaison

9. April 2010 (von: Diözesanbüro)

RÜTHEN Die Wiese hinter dem Diözesanzentrum „Eulenspiegel“ der Pfadfinder in Rüthen ist riesig. Nicht nur Zeltlager mit mehreren hundert Teilnehmern finden hier Platz, auch viele Spielgeräte und überdimensional große Gartenstühle- und Bänke haben hier ihren Standort gefunden. Beim diesjährigen Baucamp in der zweiten Osterferienwoche sorgen Jugendliche aus Siegen dafür, dass das Gelände für die Zeltlagersaison auf Vordermann gebracht wird. Die großen Gartenmöbel gilt es zu reparieren und zu streichen, die große Aktionswand bemalen die Jugendlichen mit dem Logo zur Jahresaktion, außerdem werden Zäune gezogen und sogar ein Brücke über ein Biotop im Nachbarort gebaut.
Seit über 20 Jahren gibt es dieses Baucamp, eine gemeinsame Maßnahme zur Berufsorientierung der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) im Erzbistum Paderborn und dem katholischen Jugendwerk Förderband Siegen-Wittgenstein. Die Maßnahme wird finanziert vom „Pakt mit der Jugend“ der Landesregierung. Jedes Jahr aufs Neue werden Sponsoren für die Aktion gesucht.

Umweltminister Eckhard Uhlenberg begrüßt am Hohlen Stein bei Rüthen die neuen Ranger der Sauerlandwaldroute, Jörg Pahl und Oliver Szodruch. Diese hatten am Vormittag zusammen mit den Förderschülern vom Baucamp eine Brücke über ein Biotop gebaut.

Zweimal im Jahr jeweils für eine Ferienwoche im Frühjahr und im Herbst kommen Jugendliche aus dem Siegerland nach Rüthen, um Haus und Gelände wieder auf Vordermann zu bringen. Es sind Schülerinnen und Schüler von Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen. Durch Beruf oder Zivildienst beim Förderband haben Ehrenamtliche der Pfadfinder vor fast 20 Jahren solche Jugendliche kennen gelernt und die Idee: Man müsste für sie mal etwas Außergewöhnliches in den Ferien anbieten. So entstand das Baucamp, von dem natürlich auch das Diözesanzentrum in Rüthen profitiert. „Eine Win-win-Situation nennt man das heute“, erklärt Dominik Theisen, früher DPSG-Diözesanvorsitzender und jetzt ehrenamtlich beim Baucamp aktiv.
Die Jugendlichen können sich beim Jugendwerk Förderband für die Fahrt bewerben. Förderband und Lehrer entscheiden gemeinsam über die Teilnahme. Zwölf Jugendliche sind diesmal mitgekommen. Sie bekommen einen kleinen Lohn und zupfen Unkraut, richten die Zäune, helfen beim Aufbau einer Holzlagerstätte.

Stichwort Förderband
Seit über 25 Jahren setzt sich das Katholische Jugendwerk Förderband Siegen-Wittgenstein für benachteiligte Jugendliche im Kreis Siegen-Wittgenstein ein. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Betreuung und Begleitung von schwer vermittelbaren jungen Menschen unter 27 Jahren in den ersten Arbeitsmarkt. Dazu gehören unter anderem Hauptschüler ohne Schulabschluss, Förderschüler, langzeitarbeitslose Frauen sowie Menschen mit Migrationshintergrund. Das Jugendwerk Förderband ist aus dem BDKJ entstanden, daher besteht bis heute eine enge Verknüpfung zur DPSG.
Der frühere Diözesanvorsitzende Dominik Theisen hilft einem Jugendlichen beim Streichen einer Brücke.

Dominik Theisen weiß, dass die Teilnahme am Baucamp bei vielen Arbeitgebern einen guten Eindruck macht. Denn nicht nur die fünf ehrenamtlichen Betreuer opfern ihren Urlaub, auch die Jugendlichen müssen in den Ferien schuften, dafür gibt es auch ein Zeugnis. Es geht um das Training von „Soft Skills”, also soziale Kompetenzen, wie Durchhaltevermögen, Pünktlichkeit oder Ordentlichkeit trainiert. Morgens pünktlich um 8 Uhr geht’s für die Jugendlichen mit dem Frühstück los.

Der geregelte Tagesablauf ist hart, aber auch Überraschungen warten auf die Jugendlichen. Rüthen und Paderborn werden besucht, in Lippstadt geht es ins Kino. Natürlich ist auch die Gemeinschaft etwas Besonderes – für das Betreuerteam eine der wesentlichen Motivationen mitzufahren, mein Dominik Theisen, der seit 2002 dabei ist und mittlerweile aus Köln anreist.
„Soft Skills“ und Gemeinschaftsgefühl sind zwei wichtige Aspekte, aber Dominik Theisen berichtet, dass die Jugendlichen auch Fähigkeiten bei sich selbst entdecken. Mancher möchte später im Landschafts- und Gartenbau tätig werden, andere werden kreativ und wollen den Beruf des Malers kennen lernen und wiederum andere finden die Arbeit des Maurers gut.
Und auch für die Gäste auf dem Zeltplatz ist das Baucamp ein Gewinn. Die Zeltlagerzeit auf dem „Eulenspiegel“ kann beginnen…

Text und Fotos: Dirk Lankowski, Pressereferent des DPSG-Diözesanverbandes Paderborn

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