300 Pfadfinderleiter erleben "Kulturbeutel 2011"
RÜTHEN 300 Jugendliche und junge Erwachsene aus dem ganzen Erzbistum Paderborn schlugen am Fronleichnamswochenende ihre Zelte in Rüthen auf. Der Diözesanverband Paderborn der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) hatte die Gruppenleiterinnen und Leiter aus den rund 100 Stämmen im Erzbistum zur Leiterveranstaltung „Kulturbeutel 2011“ auf den Diözesanzeltplatz „Eulenspiegel“ eingeladen.
In unregelmäßigen Abständen, zuletzt 2001, treffen sich die Ehrenamtlichen aus Südwestfalen, Ostwestfalen und dem östlichen Ruhrgebiet, um ein paar Tage lang Miteinander und Gemeinschaft zu erleben. „Wir möchten damit Danke sagen für die vielen Stunden ehrenamtlichen Einsatz, die die Leiter in den Stämmen leisten“, erklärt DPSG-Diözesankurat Tobias Dirksmeier die Idee des Treffens. In diesem Jahr stand besonders die pfadfinderische Identität und Kultur im Mittelpunkt.
Der katholische Pfadfinderverband präsentierte sich bei der Veranstaltung als moderner Kinder- und Jugendverband mit Tradition. Bei den verschiedenen Mitmachangeboten konnten die Teilnehmer Feuerspucken lernen, Jumpstyle tanzen oder Haare partygerecht frisieren. Klassisch konnten dagegen Gold geschmiedet, Kalligraphie ausprobiert oder dem Imker über die Schulter geschaut werden. Auf einer Kulturmeile quer über den Zeltplatz präsentierten die diözesanen Arbeitskreise einen Teil der pfadfinderischen Kultur. Vorgestellt wurden Aktionen wie der im Herbst anstehende Hajk entlang der innerdeutschen Grenze und die laufende Jahresaktion „Our world – Our challenge“, bei der die Pfadfinder mit Aktionen dem Klimawandel entgegenwirken wollen. Fehlen durfte natürlich auch nicht klassische Lagerfeuerromantik mit Gitarrenmusik.
„Es war wirklich beeindruckend, was die verschiedenen Akteure in unserem Diözesanverband auf die Bühne gebracht haben“, freute sich Diözesanvorsitzende Annemarie Schulte. Und auf die Bühne gebracht hatten die Pfadfinder einiges, denn auch ein Improvisationstheater, Linedance und sogar ein Galaabend mit einer Zeitreise mit Musik und Tanz in Abendgarderobe oder zerknautschter Kluft durch die letzten Jahrzehnte wurde organisiert.
Spirituelle Akzente während des großen Treffens setzten neben dem Fronleichnamsgottesdienst die Hajks in die nähre Umgebung. Zu Fuß, mit dem Bus oder dem Motorrad machten sich die jungen Erwachsenen auf und besuchten das Benediktinerkloster in Meschede, die Vincentinerinnen in Paderborn, die JVA Werl oder den Hindutempel in Hamm. Am nächsten Morgen feierten die Pfadfinder den Gottesdienst in der Werler Basilika mit anderen Jugendlichen aus den Verbänden im Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) anlässlich des 350-jährigen Wallfahrtsjubiläums.
„Die Hajks haben für intensive Erfahrungen und Gespräche über den eigenen Glauben gesorgt, viele waren von der Zeit in den kleinen Gruppen sehr bewegt“, berichtet Diözesankurat Dirksmeier, der nach den fünf gemeinsamen Tagen zusammen mit der Diözesanvorsitzenden Annemarie Schulte eine positive Bilanz der Veranstaltung zog.