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DPSG Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg Diözesanverband Paderborn

Jahrestreffen der F+F

18. November 2022 (von: Anna Werner)

„Was macht der Krieg mit uns“-
Jahrestreffen der Freunde und Förderer der DPSG 2022

Bild von Anna Werner

Rund 20 Freunde und Förderer (m/w/d) waren am 13. November 2022 bei strahlendem Sonnenschein am Eulenspiegel zu ihrem Jahrestreffen zusammengekommen. Nach einem gemeinsamen Mittagessen und Gang über das Gelände begann die Mitgliederversammlung, in deren Fokus der Impulsvortrag “Was macht der Krieg mit uns” von Gudula Friedling stand.

Aspekte aus dem Impuls von Fr. Frieling:

  • Der Spagat zwischen der Frage: „Wie weit trägt der wehrhafte Frieden“ und der „absoluten Gewaltlosigkeit“ der Bergpredigt fordert jede und jeden persönlich heraus.
  • Justitia et Pax fordert eine „praktische Solidarität“, welche die Unterstützung der Flüchtlinge aber auch den Beitrag durch „kluge Waffenlieferungen“ umfasst.
  • Hier ist das vorrangige Ziel die Gewalteindämmung und -überwindung
  • Ziel muss es demnach sein, im Krieg den Frieden vorzubereiten und auch im Krieg die Denkungsart des Friedens zu bewahren. Ein Aspekt hier ist es, auf einen gerechten Friedensvertrag hinzuarbeiten, bei dem es nicht um Vergeltung und Nachgeben geht.
  • Das Recht auf Selbstverteidigung ist aus katholischer Sicht nicht legitim, wenn wir die Gewaltlosigkeit der Bergpredigt zu Grunde legen.
  • Die Bergpredigt fordert in einen Einsatz der Mittel in Übereinstimmung mit unseren Zielen zu bedenken. Das vorrangige Ziel hier ist: keine Gewalt unter keinem Umstand.
  • Der Weg der Gewaltlosigkeit unterscheidet immer zwischen dem Menschen und dessen Handeln. Gewaltlosigkeit fordert immer die Suche nach einvernehmlichen Lösungen und sucht die Transformation der Wut in Aktion und Liebe.
  • Gewaltlosigkeit bedeutet also auch im Krieg die „ausgestreckte Hand“ anzubieten.

Fragen, die uns nach dem Impuls beschäftigt haben:

  • Wer zählt als Opfer?
  • Kann man die Opfer durch Unterdrückung/ Vertreibung im gewaltfreien Widerstand,…. gegen die Opfer abwägen, die ein bewaffneter Widerstand zur Folge hat?
  • Wie gehen wir damit um, dass in der Bibel die Nächstenliebe (anderen unter allen Umständen zu helfen) und die Gewaltlosigkeit (Bergpredigt) gefordert wird. Schließt das eine das andere nicht aus?
  • Ist der zivile Widerstand ein realistisches Mittel, wenn ein Land widerrechtlich überfallen wird. Sind die Beispiele aus der ehemaligen DDR und den Philippinen damit wirklich vergleichbar?
  • Ist die Forderung nach Gewaltfreiheit und zivilem Widerstand nicht eine Zumutung für die, die widerrechtlich überfallen wurden?
  • Wie weit geht das „Hinnehmen“ von Gewalt gegen mich/ gegen mein Land um den Preis der Gewaltfreiheit?
  • Pfadfinderarbeit ist Friedensarbeit, weil wir immer wieder lernen, Konflikte friedlich zu lösen.

Der gemeinsame Tag klang mit einem Wort-Gottes-Dienst in der Kapelle aus.